Rohrleitungen

Rohrleitungen & Formstücke

Rohrleitungen ermöglichen den Transport flüssiger und gasförmiger Medien, wie auch pumpfähiger Feststoffe. Sie können in beachtlicher Länge ausgeführt werden. Dazu liegen sie schwimmend im Erdreich, werden partiell in Mauerwerk eingeschalt oder mittels Konsolen tragend gelagert.

Abzweigungen, Kreuzungen, Reduzierstücke oder Bögen werden als Formstücke bezeichnet.

Bei der Planung sind, neben der Rohrklasse und dem Werkstoff, die Nennweite, der Nenndruck und die Strömungsgeschwindigkeit des Mediums zu beachten.

Wanddurchführungen & Ausbaustücke

Passstücke und Ausbaustücke werden eingesetzt um Lücken in Rohrleitungen zu verschließen. Damit können künftige Armaturen berücksichtigt, Gebäudetoleranzen ausgeglichen oder entfallene Bauelemente ersetzt werden.

Zur Durchführung durch Bauwerkswände kommen Wanddurchführungen (Mauerrohre, siehe Foto) in verschiedenen Ausführungen zum Einsatz. Mittig wird dafür zumeist ein Mauerkragen angeschweißt, der als Anker in einer Schalung dient. Alternativ kann auch der Flansch als Anker dienen, wenn er bis zur Vorderkante eingegossen wird. Dafür werden die Gewinde rückseitig gegen Betoneinfluss gesichert.

Weitere Hinweise und Details zu den Bauteilen und Flanschen finden Sie folgend abgebildet.

Vorstellung der gängigsten Bauteile

Vorschweißflansch

Flanschtyp mit einem vorgeformten Ansatz. An diesen können Rohre und Formstücke direkt angeschweißt werden.

Durch Flansch und Ansatz aus einem Stück sind diese Typen besonders stabil und für hohe Druckverhältnisse geeignet.

DIN EN 1092-1: Typ 11 (alt: DIN 2632 und 2633)

Glattflansch

Glatte Flansche weisen im Innern eine Öffnung für gängige Rohraussendurchmesser auf. Sie werden am Rohrende positioniert und daran verschweißt.

Durch die zwei miteinander verschweißten Komponenten ist diese Flanschart für Druckstufen bis maximal PN 10 ausgelegt.

DIN EN 1092-1: Typ 01 (alt: DIN 2576)

Reduzierter Glattflansch

Reduzierte Glattflansche weisen eine geringere Material- bzw. "Blattstärke" auf. Für Rohrleitungen mit kleineren Nenndrücken kann dadurch eine preiswertere Fertigung erzielt werden. Der maximale Nenndruck liegt in der Regel bei PN 10.

Die Norm wird mit "ähnlich DIN 2527" angegeben.

Losflansch

Am Rohrende wird ein Bund/Bördel angeschweißt und der Flansch bis zu diesem Punkt vorgeschoben, aber nicht verschweißt. Der Bördel verhindert den Übertritt des Flansches.

Durch diese "lose Befestigung" kann der Lochkreis frei positioniert werden.

DIN EN 1092-1 (alt: DIN 2642)

Mauerkragen

Der Kragen dient in Schalungen als Anker, so dass das Rohrformstück in Position gehalten wird.

Er kann bei der Fertigung frei auf der Bauteillänge platziert werden; ohne Angabe wird er mittig verschweißt.

Blindflansch

Blindflansche weisen keine Öffnung zur Durchführung von Rohren auf. Sie dienen damit als Rohrabschluss, erlauben aber spätere Anbauten an die Leitung.

DIN EN 1092-1: Typ 05 (alt: DIN 2527)

Flanschdichtungen und Dichtleisten

Die Abdichtung zwischen zwei Flanschen erfolgt über Dichtungen, die bei Glatt-, Los- und Blindflanschen direkt auf der planen Oberfläche angelegt wird. Vorschweißflansche weisen zumeist eine Dichtleiste auf, die den Druck auf die Dichtung konzentriert.

Je nach Anwendungsfall existieren weitere formschlüssige Dichtleisten.

Gewindehülsen

Liegt der Flansch nahe oder an der Schalung verhindern hinterschweißte Gewindehülsen das Eindringen von Beton in die Befestigung.